Meine TOP 10 TIPPS für Actionfotos von deinem Hund
Actionfotos sind einfach immer ein Hingucker! Zumindest, wenn sie richtig fotografiert wurden und auch die Augen scharf sind anstatt der Nase oder den Ohren. Die Bearbeitung lassen wir erst einmal außen vor und konzentrieren uns auf den fotografischen Teil. Hier kommen meine besten Tipps!

In diesem Video kannst du dir alle Tipps nochmal anschauen mit Beispielen:
1. Objektiv & Kamera
Man sagt immer so schön, dass nicht das Equipment die Bilder macht, sondern die Person hinter der Kamera. Dem stimme ich auch zu. Aber bei Aufgaben wie Actionfotos kommt einem gutes und vor allem schnelles Equipment schon sehr entgegen. Besonders ein schneller Autofokus des Objektivs ist wichtig. Außerdem sollte es lichtstark sein, sprich eine Blende von 2.8 oder niedriger besitzen. So kommt mehr Licht auf dem Sensor an und deine Belichtungszeit kann kürzer sein und die Bewegung besser einfrieren. Deine Kamera sollte bestenfalls auch ein schnelles Autofokussystem besitzen und eine schnelle Serienbildaufnahme machen können. Allgemein fotografiere ich Actionbilder immer mit einer längeren Brennweite von 135 mm bis 200 mm. Das staucht das Bild in einer schönen Art und Weise und legt so den Fokus noch mehr auf den Hund. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel. 😉
Am Ende gilt aber trotzdem: Fang mit dem an, was du da hast, übe die Basics und hol das Beste raus, was du kannst. Wenn du irgendwann in etwas Neues investieren kannst, wirst du damit sofort richtige Knaller fotografieren können!

2. Belichtungszeit
Wähle deine Belichtungszeit von bestenfalls über 1/2000, damit die Bewegung scharf eingefroren werden kann. Bei Wasseraction sollte deine Belichtungszeit bestenfalls noch kürzer sein, um alle Wassertropfen einfangen zu können. Wenn du genug Licht zur Verfügung hast, kannst du auch allgemein noch eine schnellere Zeit wählen, auch abhängig von der Schnelligkeit des Hundes. Schaue da auf das Zusammenspiel zwischen der Höhe des ISO Wertes und der Belichtungszeit. Je nachdem wie gut das Rauschverhalten deiner Kamera ist, musst du abwägen, ob dir ein perfekt eingefrorenes Bild, wo jeder Dreck- oder Wasserspritzer knackig scharf eingefroren ist oder das Bildrauschen, wichtiger ist.
3. Die Blende
Starte mit einer geschlosseneren Blende von ca. 3.5 oder kleiner und taste dich mit vielen Wiederholungen an eine offenere Blende heran. Denn je offener die Blende (kleinere Zahl), umso kleiner der scharfe Bereich (die Schärfentiefe). Also ist es um so schwieriger, die Augen scharf zu bekommen, da der Fokus bei einem kleineren Schärfebereich noch viel genauer auf den Augen sitzen muss und kleinere Fehler nicht verzeiht. Bei einer langen Brennweite und genug Abstand vom Hintergrund kannst du auch mit einer kleineren Blende noch einen schön unscharfen Hintergrund und Vordergrund bekommen. Gleichzeitig bist du aber erstmal auf der sicheren Seite, dass deine Actionfotos auch dort scharf sind, wo sie scharf sein sollten: auf den Augen!

4. Fokus Modus
Nutze einen einzelnen Fokuspunkt (Spot AF/ Single Point Fokus), den du dort platzierst, wo die Augen im späteren Bild sein sollen. Mit diesem Punkt verfolgst du in der Bewegung des Hundes seine Augen. Das heißt, du machst eine leichte auf und ab Bewegung, mit der du dem Kopf des Hundes in der Bewegung folgst. Es ist hilfreich, wenn du dafür stabil auf dem Boden liegst und deine Arme auf dem Boden fest abstützen kannst. Die Bewegung kommt dann aus den Handgelenken. Wenn du einen schnellen Tieraugenfokus hast, kannst du auch diesen benutzen. Außerdem sollte der AF-Betrieb auf AF Servo (Canon) oder kontinuierlichem AF (Sony & Nikon, soweit ich weiß) stehen. Das bedeutet, dass die Kamera bei halb durchgedrücktem Auslöser am entsprechenden Fokuspunkt immer neu fokussiert und das Objekt so verfolgt.
5. Maximale Serienbildaufnahme
Stelle deine Kamera auf die schnellste Serienbildaufnahmfunktion ein. So ist die Wahrscheinlichkeit eines scharfen Bildes höher und du kannst mehrere verschiedene Lauf- oder Flugphasen einfangen. Bei einem rein elektronischen Verschluss bei spiegellosen Kameras musst du etwas aufpassen. Durch die Art der Ablesung des Sensors, von einer Seite zur anderen (bei einer Spiegelreflex wird der Sensor in dem Moment, wo der Spiegel wegklappt, komplett belichtet), kann es bei schnellen Bewegungen zu Verformungen kommen. Das könnte bei einem Hundebein, welches eigentlich gerade sein sollte, dann aber plötzlich ein O-Bein ist, komisch aussehen. Teste deine Kamera auch, was das angeht, immer auf ihre Grenzen, dann weißt du, was geht und was nicht.

6. Das beste Licht
Beginne deine ersten Versuche nicht mit Gegenlicht, auch wenn die untergehende Sonne wunderschön ist. Suche dir stattdessen Schatten oder einen bewölkten Tag aus, damit die Umgebung und der Hund gleichmäßig ausgeleuchtet sind. Das macht es leichter zu fotografieren, da der Autofokus sehr viel besser fokussieren kann. Es sollte allgemein hell genug sein, damit dein ISO-Wert so niedrig wie möglich sein kann und du so das Bildrauschen minimierst.
7. Rennbilder von der Seite
Starte mit Rennbildern von der Seite, da diese leichter zu fotografieren sind als ein frontal auf dich zu rennender Hund. Wenn du keine:n Helfer:in dafür hast, übe mit deinem Hund zunächst, dass er sitzen bleibt, während du ein Spielzeug einige Meter von ihm weg platzierst. Begebe dich in die Position zum Fotografieren und löse das “Bleib” auf. In dem Moment kannst du die Bewegung einfangen. Baue das Ganze langsam auf und lass die Kamera erstmal weg, bis es klappt. Ausreden gibt’s also nicht. 😉

8. Schieß nicht einfach drauf los
Halte nicht einfach von Beginn der Bewegung an auf gut Glück drauf, sondern überlege dir, welche Laufphase du fotografieren willst. Platziere den Hund in einer entsprechenden Entfernung und drücke erst ab, kurz bevor er die entsprechende Phase erreicht. So erhältst du mehr scharfe Ergebnisse und hast gleichzeitig weniger Bilder zu sortieren. Das kannst du mit dem Start, mit einer Laufphase in der Mitte oder auch einem Moment kurz vor dem Stoppen machen. Du kannst beispielsweise auch ein Hindernis zum darüberspringen nutzen für ein besonderes Actionfoto und um das genaue Abpassen des Moments zu üben.
9. Die Fokusfalle
Wenn du ein Hindernis verwendest, versuche es einmal mit der Fokusfalle. Dazu fokussierst du mit einer geschlosseneren Blende (z.B. zwischen 3.5-5.6) das Hindernis (z.B. den Baumstamm), während der Hund darüber springt. Je nachdem, wie viele Bilder pro Sekunde deine Kamera machen kann, hast du eines dabei, wo die Augen des Hundes im Sprung auf der gleichen Schärfeebene wie das Hindernis sind und somit scharf sind. Das ist besonders mit Kameras/Objektiven mit einem langsamen Autofokus ein Versuch wert.

10. Übung macht den Meister
Ich weiß, wir verdrehen alle gerne die Augen bei dem Spruch und möchten gerne alles sofort perfekt haben, aber so funktioniert das Ganze eben nicht (Zum Glück, sonst gäbe es meinen Job nicht mehr lang). Also ist das Wichtigste: Üben, üben, üben und nochmal üben! Wobei das nicht das Allerwichtigste ist, das ist nämlich: Eine schöne Zeit mit deinem Hund genießen, gemeinsam Spaß haben, Neues lernen und Erinnerungen erschaffen!
Wichtig bei dem Ganzen
⚠️ Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, aber da ich das leider immer wieder auf Instagram sehe, ist mir noch wichtig zu sagen: Mache bitte keine Sprungfotos mit noch nicht ausgewachsenen Hunden und nicht zu viele Wiederholungen hintereinander, wenn der Hund nicht fit genug ist, noch ein Welpe ist oder es draußen sehr warm ist! Das Hundewohl steht immer an erster Stelle!
Ich hoffe, dass du mit diesen Tipps deine nächsten Actionfotos besser meistern und einige geniale Bilder festhalten kannst! Wenn dir dieser Beitrag weitergeholfen hat, lass mir doch gerne einen Kommentar da oder gib mir auf InstagramFeedback. Ich freue mich sehr von dir zu hören und kann dadurch in Zukunft noch mehr Tipps mit dir teilen!
Deine Sabrina
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