Die häufigsten Fehler beim Fotografieren in der goldenen Stunde (und wie du sie vermeidest)
Ich verstehe dich! Diese ganzen traumhaften Fotos in der goldenen Stunde mit diesem super schönen, warmen Licht… Ich liebe sie auch! Aber dann geht man selbst raus, hat die Kamera in der Hand und… irgendwie klappt das alles nicht. Alles sieht anders aus, das Licht macht, was es will und die eigenen Fotos wirken einfach nicht so magisch wie bei den anderen.
Damit du genau das ändern kannst, schauen wir uns heute die drei häufigsten Fehler beim Fotografieren in der goldenen Stunde an und natürlich, wie du sie vermeidest. Und sei dir gewiss: Ich habe jeden einzelnen davon auch gemacht!

In diesem Video kannst du dir alle Tipps nochmal anschauen mit Beispielen:
Was ist die goldene Stunde überhaupt?
Die goldene Stunde ist die Zeit etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang oder eine Stunde vor Sonnenuntergang. Je nach Jahreszeit kann das variieren. Im Winter ist sie länger, im Sommer etwas kürzer.
In dieser Zeit steht die Sonne sehr nah am Horizont, das Licht ist weich, warm und schmeichelnd, die Schatten sind sanft, und es entsteht diese wunderschöne, lebendige Atmosphäre, die wir alle so lieben.
Kein Wunder also, dass so viele Fotograf:innen früh aufstehen oder abends extra lange draußen bleiben nur um dieses Licht zu erwischen. Es ist einfach magisch!
Aber sie ist leider auch eine der schwierigsten Lichtsituationen überhaupt. Die Sonne steht tief, scheint direkt in die Linse, und das kann ganz schön herausfordernd sein.

Fehler Nr. 1: Falsche Belichtung
Bei Gegenlicht passiert es schnell, dass die Bilder entweder zu hell oder zu dunkel werden. Vor allem, wenn du deinen Hund (oder ein anderes Motiv) vor die Sonne stellst:
- Belichtest du auf den Hund, ist der Hintergrund ausgebrannt.
- Belichtest du auf den Himmel, ist der Hund nur noch ein dunkler Schatten.
Was kannst du also machen?
1. Fotografiere im RAW-Format!
So hast du den größtmöglichen Dynamikumfang und kannst in der Nachbearbeitung viel mehr Details aus hellen und dunklen Bereichen herausholen.
2. Nutze den manuellen Modus.
Das gibt dir volle Kontrolle über Licht und Schatten. Wenn du noch mit einem Automatikmodus arbeitest, dann nutze die Belichtungskorrektur und teste, in welche Richtung du sie anpassen musst, damit deine Ergebnisse stimmiger werden oder nutze dies, um dich langsam an die Halbautomatik Modi deiner Kamera heranzutasten.
3. Verstehe die Belichtungsmessung deiner Kamera.
Ob Spotmessung, mittenbetont oder Mehrfeldmessung, jede Kamera reagiert etwas anders. Probier aus, was für dich am besten funktioniert! Hier ein Video, welches die Messmethoden gut erklärt.
Ein kleiner Tipp: Aktiviere in deiner Kamera die Anzeige für überbelichtete Bereiche (die „Blinkies“). Dann siehst du direkt, ob du etwas ausgebrannt hast. Auch das Histogramm kannst du bei spiegellosen Kameras oft aktivieren und direkt sehen, welche Töne in deinem Bild enthalten sind und ob etwas ausgebrannt ist.
Am Ende gilt: Übung macht den Meister.
Mach Testbilder, belichte bewusst unter, hell sie später auf und schau dir an, wie viel deine Kamera verträgt, bevor das Bildrauschen dir den Spaß verdirbt. So lernst du, was dein Equipment kann (und wo seine Grenzen sind).


Fehler Nr. 2: Falsche Positionierung im Gegenlicht
Der zweite große Stolperstein ist die Position. Sowohl von dir als auch vom Hund, denn beides bestimmt die Perspektive.
Wenn dein Hund direkt im Gegenlicht steht, kann das schnell zu überstrahlten Stellen und harten Kontrasten führen. Die entstehenden superhellen Ränder an Ohren oder Fellspitzen sehen selten schmeichelhaft aus. Sind aber nicht immer zu vermeiden und können in Maßen auch mal geduldet werden.
Was du tun kannst:
- Bring Bewegung rein
Ändere deine Position oder die deines Hundes, damit das Licht nicht direkt von hinten knallt. Oft reicht schon ein kleiner Schwenk, sodass die Sonne leicht von der Seite kommt.
- Nutze natürliche Filter
Bäume, Büsche oder hohe Gräser sind deine besten Freunde. Sie filtern das Licht, machen es weicher und sorgen gleichzeitig für dieses wunderschöne Glitzern (auch Bokeh genannt) im Hintergrund, das so viele lieben.
- Achte auf reflektierende Flächen
Wasser, Metall, heller Sand können superhell werden, wenn die Sonne draufscheint. Besonders, wenn die Sonne noch etwas höher steht. Am besten fotografierst du an solchen Orten, wenn die Sonne ganz tief steht, also kurz vor Sonnenauf- oder kurz nach Sonnenuntergang.
Und wenn du unbedingt mit direkter Sonne arbeiten willst:
Mach es erst, wenn sie wirklich ganz tief steht. Dann ist das Licht sanfter, die Schatten weicher und die Farben noch intensiver.

Fehler Nr. 3: Fokusprobleme im Gegenlicht
Und dann wäre da noch der Fokus, welcher direktes Gegenlicht nicht ganz so schön findet, wie wir.
Im Gegenlicht hat deine Kamera es nämlich nicht leicht. Der Autofokus sucht nach Kontrasten, und wenn die Sonne direkt ins Bild scheint, findet er oft… nichts. Dann “pumpt” er hin und her oder greift auf den Hintergrund und dein Hund wird unscharf.
Hier kann helfen:
- Einzelnen Fokuspunkt verwenden
Statt auf den Augen-AF zu vertrauen (der im Gegenlicht schnell nicht mehr zuverlässig arbeitet), setze lieber gezielt einen Fokuspunkt auf das Auge mit dem höheren Kontrast.
- Licht von der Seite nutzen
Wenn du die Sonne leicht seitlich hast, erkennt der Autofokus viel besser Konturen und du bekommst schärfere Ergebnisse.
- Bewegung beachten
Wenn dein Hund sich bewegt, wird’s natürlich noch mal schwieriger. Wenn du mit Hunden in Bewegung noch nicht so vertraut bist, findest du zum einen hier einige hilfreiche Tipps, aber solltest für den Anfang dabei eher auf Schatten oder bewölkte Tage setzen.

Fazit: Üben, testen, analysieren
Ich weiß, ich sag’s ständig , aber das ist wirklich der Schlüssel: Üben, üben, üben!
Geh raus, probier aus, dreh dich mit der Sonne, schau, wie sich das Licht verändert. Mach Testreihen: Sonne direkt hinter dem Hund, leicht von der Seite, durch Bäume, auf offenem Feld… und analysiere deine Ergebnisse zuhause.
Wann ist dein Fokus zuverlässig? Wann rauscht das Bild? Wann ist das Licht am schönsten? Wie viel Unterbelichtung kann deine Kamera verkraften?
Nur so lernst du wirklich, mit dem Licht zu arbeiten statt dagegen. Und denk dran: Es geht nicht darum, sofort perfekte Bilder zu machen, sondern darum, mit jedem Shooting besser zu werden. Fehler gehören dazu und sie sind dein bester Lehrer.
Ach, und wenn du das nächste Mal im Gegenlicht fotografierst: Benutz die Gegenlichtblende. Sie heißt nicht umsonst so. 😉
Ein paar Bilder im Gegenlicht zur goldenne Stunde oder kurz bevor/nachdem die Sonne auf/unter gegangen ist:
Und jetzt bist du dran!
Wann ist deine Lieblingszeit zum Fotografieren? Goldene Stunde oder lieber bewölkter Himmel? Schreib’s mir in die Kommentare oder komm rüber auf Instagram, da gibt’s noch mehr Tipps, Tricks & echte Einblicke hinter die Kulissen. 💛
Deine Sabrina
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